Ausgangssituation: Im Nachgang der Ende Januar angesetzten und nach einem Suizidversuch der Mutter abgebrochenen Abschiebung einer sechsköpfigen armenischen Familie wurde die Gründung einer AG Aufenthaltsbeendigung in Aussicht gestellt. "Wir wollen hier unser Vorgehen spiegeln und gemeinsam daran arbeiten, die Vorbereitung und die Betreuung beim Abschiebevorgang selbst zu verbessern", erläuterte der Kommunalbeigeordnete Holger Platz auf kritische Nachfrage in der Magdeburger Volksstimme am 14. Februar 2013 das Anliegen einer solchen AG.
Der AGSA-Vorstand hat sich auf seiner Sitzung am 18. April 2013 folgendermaßen positioniert:
„Wir begrüßen die Diskussion der Verantwortlichen darüber, wie auch beim Vollzug von Abschiebungen die Würde der davon betroffenen Menschen, ihre Rechte und die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt bleiben. Anregungen dazu sind in zahlreichen Dokumenten kirchlicher Arbeitsgruppen, des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses zur Interkulturellen Woche oder von Pro Asyl zu finden.
Wir werden durch unser Engagement bei der Gestaltung von Zuwanderung und Integration, durch die weitere Stärkung der Interessenvertretungen von MigrantInnen, die Mitwirkung in gesellschaftspolitischen Gremien, durch Aktionen, Veranstaltungen und Projekte den gesellschaftlichen Dialog zu Vielfalt und Toleranz ohne Diskriminierung und Rassismus mitgestalten. Bei der Entwicklung Interkultureller Kompetenzen in Kommunen und Landkreisen werden wir auch zukünftig die uns mögliche Unterstützung geben.
Wir anerkennen das Bemühen aller, die im wohlverstandenen Interesse der Flüchtlinge sich dafür entscheiden, die Mitwirkungsmöglichkeiten und – grenzen auch im Rahmen geplanter „Arbeitsgruppen Aufenthaltsbeendigung" prüfen zu wollen.
Der Vorstand und die Geschäftsführung der Auslandsgesellschaft Sachsen- Anhalt e.V haben sich jedoch gegen die Mitwirkung an Abschiebungen und mehrheitlich gegen die Mitarbeit in „Arbeitsgemeinschaften Aufenthaltsbeendigung" entschieden und werden die Beschäftigten des Vereins entsprechend orientieren."
Foto: Kampagnenmotiv Pro ASYL zum Tag des Flüchtlings 2004